Über mein Arbeiten

Erde und Lehm gibt es seit Anbeginn der Menschheit, daher stellt das Töpfern eines der ältesten Handwerke dar, das uns bekannt ist.

Das eigene Menschsein, von der Aufbereitung des Materials an, bis zur letzten Oberflächengestaltung einfließen lassen zu können- ein rar gewordener Arbeitsprozess oder schon fast eine Kostbarkeit im 21. Jahrhundert.

Das Formen des Tons, das Zentrieren des Materials auf der Scheibe, die anschließenden Schritte bis zur Auswahl des letzten Designs verlangen durchgehende Konzentration. Man arbeitet im Jetzt. Nichts anderes ist möglich.

Ton ist ein wunderbarer Lehrmeister. Keramiken reagieren im Brand unter den hohen Temperaturen ab und an unerwartet, und so darf man durch dieses, einem bisweilen launenhaft erscheinende Material, auch Geduld, sowie die Fähigkeit mit Enttäuschungen und Niederlagen umzugehen lernen. Immer sind es aber die eigenen, bis dahin bei der Arbeit unbemerkt gebliebenen Fehler, wie ein winziger Lufteinschluss im Ton, oder zu große Spannungen im Gefäß beim Brennen, die nach dem letzten Brand in Form eines Risses oder Sprunges zu Tage treten. Und doch: das Öffnen des Ofens nach dem letzten Brand ist immer wieder ein Ereignis, das zu großer Freude und tiefer Befriedigung führen kann.

Erde und Lehm gibt es seit Anbeginn der Menschheit, daher stellt das Töpfern eines der ältesten Handwerke dar, das uns bekannt ist.

Das eigene Menschsein, von der Aufbereitung des Materials an, bis zur letzten Oberflächengestaltung einfließen lassen zu können- ein rar gewordener Arbeitsprozess oder schon fast eine Kostbarkeit im 21. Jahrhundert.

Das Formen des Tons, das Zentrieren des Materials auf der Scheibe, die anschließenden Schritte bis zur Auswahl des letzten Designs verlangen durchgehende Konzentration. Man arbeitet im Jetzt. Nichts anderes ist möglich.

Ton ist ein wunderbarer Lehrmeister. Keramiken reagieren im Brand unter den hohen Temperaturen ab und an unerwartet, und so darf man durch dieses, einem bisweilen launenhaft erscheinende Material, auch Geduld, sowie die Fähigkeit mit Enttäuschungen und Niederlagen umzugehen lernen. Immer sind es aber die eigenen, bis dahin bei der Arbeit unbemerkt gebliebenen Fehler, wie ein winziger Lufteinschluss im Ton, oder zu große Spannungen im Gefäß beim Brennen, die nach dem letzten Brand in Form eines Risses oder Sprunges zu Tage treten. Und doch: das Öffnen des Ofens nach dem letzten Brand ist immer wieder ein Ereignis, das zu großer Freude und tiefer Befriedigung führen kann.

Ich versuche mich mit meinen Keramiken vom üblichen Auftreten als Gebrauchsgegenstand zu entfernen. Ton wird zur Leinwand. Nicht nur die Außenseite, auch das Innere der meisten Gefäße, soweit technisch möglich, besitzt ein Leben. Meine Keramiken laden dazu ein, auch die Innenseite zu erforschen. Das Innere, das Verborgene, das vielleicht Versteckte ist wichtig. Bisweilen bietet es mehr als das schnell zu Erfassende. Spuren des ursprünglich erdigen Materials werden mit dunkler Engobe zuerst betont und nicht beseitigt, dann erst kommt die eigentliche Gestaltung.

Ich vermeide meist den Gebrauch von Glasuren, glatte versiegelte Flächen liegen nur selten in meiner Absicht. Der Kontakt zu dem Material Ton geht dadurch für mich verloren, die Berührung vermittelt Kälte, das verbindende, warme Empfinden verschwindet. Keramiken erhalten für mich einen Großteil ihres „Lebens“ durch Berührung. Man muss sie angreifen um sie zu begreifen.

Verwendete Materialien:

  • Ton,  Brenntemperatur von 1160 bzw. 1200°
  • ungiftige Engoben
  • lebensmitteltaugliche Transparentglasur
  • außen bei Verwendung von Goldfarbe: Metalllack.

Ich versuche mich mit meinen Keramiken vom üblichen Auftreten als Gebrauchsgegenstand zu entfernen. Ton wird zur Leinwand. Nicht nur die Außenseite, auch das Innere der meisten Gefäße, soweit technisch möglich, besitzt ein Leben. Meine Keramiken laden dazu ein, auch die Innenseite zu erforschen. Das Innere, das Verborgene, das vielleicht Versteckte ist wichtig. Bisweilen bietet es mehr als das schnell zu Erfassende. Spuren des ursprünglich erdigen Materials werden mit dunkler Engobe zuerst betont und nicht beseitigt, dann erst kommt die eigentliche Gestaltung.

Ich vermeide meist den Gebrauch von Glasuren, glatte versiegelte Flächen liegen nur selten in meiner Absicht. Der Kontakt zu dem Material Ton geht dadurch für mich verloren, die Berührung vermittelt Kälte, das verbindende, warme Empfinden verschwindet. Keramiken erhalten für mich einen Großteil ihres „Lebens“ durch Berührung. Man muss sie angreifen um sie zu begreifen.

Verwendete Materialien:

  • Ton,  Brenntemperatur von 1160 bzw. 1200°
  • ungiftige Engoben
  • lebensmitteltaugliche Transparentglasur
  • außen bei Verwendung von Goldfarbe: Metalllack.

Biographisches:

Astrid Meraner
Geboren am 8. Mai 1961 in Linz
Besuch Gymnasium und anschließendes Studium „Landwirtschaft-  Pflanzenbau“an der Universität von Bodenkultur.
Während des gesamten Berufslebens ausschließlich in diesem Bereich tätig.
Durch Kurse in Stoob seit 35 Jahren autodidaktisches Lernen, 
Arbeiten und Experimentieren mit Ton, vorwiegend an der Töpferscheibe.

 

Astrid Meraner
Geboren am 8. Mai 1961 in Linz
Besuch Gymnasium und anschließendes Studium „Landwirtschaft-  Pflanzenbau“an der Universität von Bodenkultur.
Während des gesamten Berufslebens ausschließlich in diesem Bereich tätig.
Durch Kurse in Stoob seit 35 Jahren autodidaktisches Lernen, 
Arbeiten und Experimentieren mit Ton, vorwiegend an der Töpferscheibe.

 

Einleitende Worte von Dr. Birgit Feierl zur Ausstellung Vier Positionen

Zunächst zeigt Astrid zeigt mir ihre Töpferwerkstatt und ich lerne wie ihre Kunstwerke entstehen: Am Anfang liegt ein Lehmklumpen, der kommt auf die surrende Töpferscheibe. Astrid hält den Klumpen mit nassen Händen, streicht, dreht, zieht, hält fest. Sie braucht viel Kraft: Und wie sie den Klumpen halten muss, damit er nicht davonfliegt. Er windet sich und verändert sich, wird einmal schlank und hoch, einmal weit und wellig: ein Boot, eine Vase, eine Schüssel, ein Topf. Nein, das alles nicht. Es soll nichts sein. Das geformte Objekt wandert zum ersten Mal in den Ofen und wird trocken – und somit: zur Malfläche.

Astrids geschwungene Keramikbilder müssen von innen nach außen betrachtet werden, die Innenseite des wie auch immer geformten Objekts ist die eigentliche Malfläche: da beginnt die Farbgebung. Schwarze Farbe malt sie nach dem ersten Brand über die gesamte Fläche, rau ist sie, diese Oberfläche, und die Farbe rinnt in die Furchen und Poren. Ganz schwarz. Dann nimmt Astrid den Schwamm und beginnt zu reiben und zu schrubbern. Das Schwarz verblasst, wird abgewaschen, immer heller und bleibt doch zurück: so entsteht der Eindruck von etwas Altem, Gebrauchten. Hell ist die Fläche jetzt, aber durchzogen von den schwarzen Furchen und Rillen, die Farbe hat sich ihren Weg selbst gesucht. Dann nimmt Astrid Klebebänder, Malertapes, und bricht diese in kleine Stücke und klebt sie auf, malt darüber, damit die Formen abgebildet werden. Oder sie ritzt mit Kämmen oder Schlingen Kratzer in die Oberfläche. Manchmal nimmt sie den Stift und schließt die Augen und kritzelt, kringelt – unbewusst geleitet. Je tiefer das Gefäß, desto schwieriger wird es mit dem Bemalen, Abkleben, Ver- oder Wegwischen. Manchmal kommt dann noch Farbe dazu: blau, petrol, dunkles Grün, terracotta, je nach Gefühl.

In letzter Zeit“, sagt sie, „erinnern mich die Gefäße insbesondere in der letzten Phase beim Fertigwerden an Charaktere. „Das zum Beispiel“, sie zeigt auf ein schüsselförmiges Objekt – „ist die Tänzerin“. Ein zartes Gefäß mit blauen und braunen Flächen und schwarzen Leitern, filigran.

Auf die intensive Auseinandersetzung durch das Bemalen folgt das Loslassen-Müssen: die Entscheidung: jetzt ists genug. Hier endet der Schöpfungsprozess. Wenn Astrid ihr Objekt zum zweiten Mal in den Ofen schiebt, ist die Möglichkeit noch etwas zu verändern, vorbei. Das Gefäß erstarrt, seine Gestalt somit finalisiert. Oder, und das ist das große Zittern: durch die unterschiedlich verarbeitete Oberfläche, einseitiges Lackieren oder Bemalen etwa, kommt es zu einer inhomogenen Oberflächenspannung: das kann zum Reißen führen. Es kann passieren, dass ein Werkstück, an dem Astrid lange gearbeitet hat, dem letzten Brand nicht standhält und bricht.

In den Werkstattregalen stehen die Gefäße, aneinander gereiht. Kunstwerke, die nicht an die Wand gehängt, sondern aufgestellt werden. Es sind keine Schüsseln, in die man etwas hineingeben soll: die Keramik muss sich oft – wie ungerecht!, findet Astrid – fragen lassen, wofür sie denn nützlich sei? Für nichts, sagt Astrid. Es sind keine Gebrauchsschüsseln, da gehört und soll nix hinein. Wir wissen: es ist eigentlich eine gebogene Leinwand, die von innen nach außen zu lesen ist. „Ausdruck“, so sagt Astrid, „Ausdruck meiner unglaublichen Freude an der Arbeit, die ich damit habe. Ich möchte nur einfach töpfern“.